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Raphaela Spohn, Physiotherapie (B.Sc.), Heilpraktikerin, Spezialisierung Beckenbodentherapie
Ich bin Raphaela Spohn, gebürtige Schwäbin und seit 2013 habe ich mein Herz an die Hansestadt Hamburg verloren. In Hamburg habe ich am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) mein Physiotherapieexamen, mit der hochschule21 mein Bachelor in Physiotherapie abgeschlossen.
Bereits während des dualen Studiums bildete ich mich zusätzlich fort und legte den Fokus auf die ganzheitliche Begleitung, mit trauma-sensitiver und nervensystem- orientierter Körperarbeit und -praxis. Des Weiteren absolvierte ich die Physio Pelvica Ausbildung, der AG-GGUP, und legte damit den Grundstein für meine physiotherapeutische Arbeit rund um das Thema Beckengesundheit. 2019 bin ich den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen, um im Bereich der Beckengesundheit und Beckenbodenphysiotherapie ein ganzheitliches Angebot zu gestalten. 2022 erlangte ich die staatliche Anerkennung zur Heilpraktikerin.
Die Physiotherapie bietet die Möglichkeit über den Körper Impulse zu setzen und über Körperwahrnehmungsübungen, Krafttraining und Mobilitätsübungen spezifisch und zielgerichtet an einzelnen Strukturen im Körper, wie z.B. den Beckenboden, Muskeln, Faszien und Nerven zu arbeiten. Die physiotherapeutische Behandlung startet immer mit einer ausführlichen Anamnese und Befundung, wobei vorhergegangene Beschwerden, Krankheiten aber auch bereits durchgeführte Therapien etc. mit einbezogen werden, hierbei orientiere ich mich an dem ICF-Modell. Diese Klassifikation bezieht, neben den eigentlichen körperlichen Strukturen und Beschwerden (die z.B. die Blase, den Darm, Rücken oder Sexualorgane betreffen..) mit ein, welche Funktionen, Alltagsaktivitäten oder auch Unternehmungen als Teilnahme im beruflichen, sozialen, sportlichen oder partnerschaftlichen Kontext (nicht mehr) möglich sind. So liegt der Fokus auf den Aktivitäten, die sie (wieder) durchführen und machen können wollen. Das was für Sie, als Patient*in wichtig ist, die Aktivitäten und Sachen, die für ihre Lebensfreude und Qualität wichtig sind, stehen im Mittelpunkt der physiotherapeutischen Begleitung. Hierfür wird einbezogen, welche Ressourcen, Stärken etc. Sie als Patient*in mitbringen. Das ist z.B. das Verständnis für den eigenen Körper, wie viel Zeit Sie aufbringen können für die Umsetzung ihrer Ziele etc. Zusätzlich ist meine Behandlungsphilosophie geprägt durch das Wissen rund um das Nervensystem. Die Frage, die immer wieder aufkommt im Therapieprozess: "Wieso schaffe ich es als Patient*in nicht meine Übungen zu machen, obwohl ich doch weiß, was ich tun muss?". Hierfür sind häufig tiefere nervensystemische, kulturelle und persönliche Prägungen verantwortlich, diese über gezielte Übungen und im Patient*innen-Therapeutinnen-Dialog adressiert werden können.
Besonders in der Beckenbodenphysiotherapie, in welcher, in einem intimen Körperbereich behandelt und gearbeitet wird, spielen häufig auch Schamgefühl, Umgang mit Emotionen, Geschlechterrollen und die sozio-kulturelle Prägung eine Rolle, hierfür möchte ich einen offenen Raum und Gewahrsein schaffen. Zusätzlich ist meine Behandlungsphilosophie geprägt durch das Wissen rund um das autonome und vegetative Nervensystem, daher beziehe ich immer wieder Körperregulation-, atemtherapeutische Elemente und Gesprächsteile mit ein, um ein sicheres Setting in dem Entwicklung eingeladen ist, zu ermöglichen. Die gezielte Untersuchung der Beckenbodenmuskulatur ist ein tolles Therapietool um Ihnen zu helfen die korrekte, richtige und gezielte Entspannung sowie Anspannung bzw. Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur zu erlernen. Hierbei ist die sensomotorische, digitale Tastuntersuchung im vaginalen und rektalen Bereich eine Möglichkeit. Ergänzt kann dies werden über eine funktionelle Ultraschalluntersuchung, vom Bauchraum oder dem Damm, womit Sie selbst ein sichtbares, in Echtzeit verfolgbares Feedback über die Ansteuerung der Beckenbodenmuskulatur bekommen. Aufgrund der Ergebnisse dieser und weiteren Muskel-, Kraft- und Bewegungsanalysen ergeben sich die Schritte für einen Therapieplan.
Gemeinsam mit Ihnen, bespreche ich den vorgeschlagenen Therapieplan, welcher sich auf ihre individuellen Ziele bezieht. Hierbei ist mir ein wichtiges Anliegen, ihre Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit mit einzubeziehen. Des Weiteren nutze ich das "SDM-Modell" (Shared-Decision-Making), um passende Übungen und Settings auszuwählen, die ihrer Symptomatik und aktuellen Zustand entsprechen. Physiotherapie ist eine Teamleistung - Sie als Patient*innen und ich als Therapeut*in gestalten hier gemeinsam. Sie sind die/der Expert*in für ihren eigenen Körper und ich bringe das Expertinnenwissen, die Strukturierung und die Therapiemaßnahmen ein. Während der Physiotherapie kommt es immer wieder zur Neubewertung und Überprüfung der Situation. Hierfür zählen in der (beckenboden-) Physiotherapie Fragebögen, spezifische Untersuchungen (vaginale/rektale Tast-Untersuchung, Biofeedbackuntersuchung mit Ultraschall) oder auch spezifische Tests. Diese sind i.d.R. orientiert an evidenzbasierten Erkenntnissen. Da die Evidenz und Studienlage sich immer wieder einem Wandel unterzieht, heißt dies auch für die therapeutische Praxis, dass diese sich verändern kann. Hierfür ist es mein Anspruch regelmäßig an Fortbildungen, Kongressen und Weiterbildungen teilzunehmen, um neben dem fachlichen Wissen auch die eigenen therapeutischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und den eigenen therapeutischen Horizont zu erweitern.